Wienweb.info - Gustav Karl Bienek
 
 
 
Die Nacht von Olmütz
Die Flucht des Giovanni Testa
Der geheimnisvolle Herr von B ...
Vielen lieben Dank an Frau Brigitte NUEBER-Bienek die Wienweb.info exklusiv gestattete das Buch "Ein Leben für Österreich" Ihres Vaters Gustav Karl Bienek in Elektronischer Form zu veröffentlichen.

Achtung: Die PDF-Datei hat eine Größe von 17.7MB 18.582.773 Bytes
Daher kommt es möglicherweise zu einer längeren Ladezeit.
Dieses Buch unterliegt Urheberrechten Sie dürfen dieses Buch nicht vervielfältigen und auch nicht in anderen Webseiten anbieten.
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 

 

Gustav Karl Bienek

Geboren 1899 in Großsiegharts, NÖ, lebte in Wien,Gestorben1972,Professor h.c.

Steckbrief: Ein unruhiger Lebenslauf ,viele verstreute Interessen.
Journalistisches Gespür für Kunst und Kultur und literarische Themenwahl.
Geboren wurde er im Waldviertel, als sein Vater dort die bis dahin dampfbetriebene Webstühle auf Strom umstellte, um den Leuten im „Bandel –Kramer –Landel „ das Leben zu erleichtern.
Er kam mit drei Jahren nach Wien und war mehr Großstädter als Waldviertler.
Alternd allerdings kehrte er zurück und verbrachte einige Zeit seiner letzten Lebensjahre dort. (In Großsiegharts gibt es den nach Ihm benannten „Bienekweg“).
Er besuchte in Wien die Volksschule und das Gymnasium ,dann studierte er Architektur ,Geschichte und Kunstgeschichte. vorher kam er gerade noch zurecht um im ersten Weltkrieg Frontsoldat zu werden. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wanderte er zu Fuß durch halb Europa: Balkan, Italien, Frankreich, Spanien. Fußwanderungen vermitteln andere Eindrücke als geplante und finanziell gesicherte Reisen. Der einsame Wanderer kam von den Eindrücken die er dort empfangen hatte nie mehr ganz los. Er weckte die Erlebnisse in seinen Arbeiten immer wieder zum Leben.
Als Kultur – Redakteur der „Arbeiter Zeitung“ lernte er das Wiener Kulturklima kennen, richtete sich aber nie nach seinen Direktiven.
Er schlug in seinen Büchern einen Ton an, von dem er glaubte, dass die Leser Ihn, in den Tageszeitungen vermissen. Er schrieb eine flüssige, erzählende Prosa, verfiel aber auch in eine bunte Berichterstattung wenn seine fremdländische Wandererinnerung einflossen.
Die Novelle „IM SCHATTEN ROMANETTIS“ 1946 geschrieben, ist erfüllt von seinen abenteuerlichen Erlebnissen am Mittelmeer. In dem Renaissance –Roman „DON SYLVESTROS LETZTER STREICH“  spiegeln sich persönliche Eindrücke aus Landschaft und Atmosphäre.

In dem Roman „DIE FLUCHT DES GIOVANNI TESTA“ schildert er, in einer farbigen bewegten Erzählung ,die Erlebnisse eines Mannes ,der ,von einer Imaginären Schuld zur Flucht aus seiner Heimat getrieben wurde, durch die Romantische Berglandschaft Oberitaliens, durch die Schweiz und Frankreich hetzt, bis sich der Kreis seiner Irrfahrt dort schließt, wo er begonnen hat. Ein Abenteuerroman von atemberaubender Spannung.
Giovanni Testa ist ein einfacher Mann, ein Steinmetz vom Comersee und er trifft unterwegs wiederum einfache Menschen wie er ,aber es sind prachtvolle ,echte, warmherzige Menschen.-----Luis Trenker hat ihn verfilmt : „FLUCHT IN DIE DOLOMITEN“
Den großen Durchbruch allerdings ,der seinen Namen nicht vergessen ließ ,schaffte er 1947 mit seinem Roman : DIE NACHT VON OLMÜTZ“. In diesem eigenartigen Buch schildert G.K.Bienek ,jene, auch heute nicht völlig aufgedeckten, legendären Vorgänge im Kaiserlichen Schloss von Olmütz in der Nacht zum 1.Dezember des Jahres 1848,die zum Verzicht Kaiser Ferdinands I. und zur Thronbesteigung Franz Josefs geführt haben.Mit diesem Buch hat er sich in die erste Reihe der Österreichischen Erzähler gestellt. Durch seine plastische Darstellungskraft ,menschliche Wärme ,feine Ironie und wohltuenden Humor. Damit, wie der achtzehnjährige Franz Josef , Kaiser der Vielvökermonarchie wurde, hat er mitten in das österreichische Traditionsgefühl getroffen, das so kurz nach Kriegsende etwas angeschlagen war. Die Bearbeitung und der Stil, dieses schwierigen Teils der österreichischen Geschichte löste eine solche Begeisterung bei den Lesern aus, dass auch die anderen Romane davon getragen wurden.
Es erschien der Biedermeier- Roman um ein österreichisches Erfinderschicksal:
“DAS WASSERZEICHEN“. Es schildert das Schicksal des k.k. Universtätsmechanikers Josef Grashofer, der für seinen Forschungsdrang einen üblen Lohn einheimst. Vom Kaiser streng getadelt, weil er sich in Dinge einmischt:“…die seine Sache nicht ist…..“ verwickelt sich der trotzige und aufrechte Mann, in eine verhängnisvolle Banknotenfälscher Affäre.
Es folgte der Roman „DER GEHEIMNISVOLLE HERR VON B….“: Der erfinderische Josef Grashofer sitzt unschuldig eingekerkert auf dem berüchtigten Spielberg in Brünn.Doch nicht er steht im Mittelpunkt, sondern jener geheimnisvolle Herr von B…. der wegen seiner hohen Stellung und großer Menschenfreundlichkeit überall geachtet ist. Auf die Spur des richtigen Banknotenfälschers führt, unter anderem jener furchtbare Raubmord, den der Polnische Graf Severin Jaroszynski , der Liebhaber der gefeierten Schauspielerin Therese Krones, an dem einsiedlerisch lebenden Abbe Blank in der Februartagen des Jahres 1827 verübte und der damals ganz Wien in Atem hielt.
Bald erschien der Wiener Roman „DIE RABENGASSE“ weiters „FREMDENLOGE Nr.I“.
Kuriose Geschichten aus dem Österreich vor 1914 stehen in der Sammlung „DAS LACHENDE ABENTEUER“.
Die Komödie aus der Zeit der römischen Kaisers Marc Aurel:“ ALARM IN VINDOBONA“ wurde am Innsbrucker Landestheater aufgeführt, die folgende Komödie „EIN PRIVATMANN NAMENS CICERO“ am Linzer Landestheater. Danach „DIE NACKTE FREIHEIT“ als Hörspiel im Radio.
1953 erschien die Biographie des Bundespräsidenten Dr.h.c. Theodor Körner „EIN LEBEN FÜR ÖSTERREICH“ das damals jedes Schulkind in Österreich bekam.
Er lernte aber auch bitter und enttäuscht die Kurzlebigkeit auch des großen Erfolges und den harten Konkurrenzkampf kennen.
Wie einige seiner Titel zeigen, ist G.K.Bienek seine Historischen Interessen nachgegangen, die sich bereits bei der Wahl seiner Studienfächer gezeigt hat. Sein Erzähltalent blieb mit neugierigem Kennen lernen dem Erlebten, Geschehenem und Bewunderten verhaftet. Er orientierte sich an der Geschichte, der fremden Landschaft und der Vergangenheit mit sorglos gesetzten Effekten, gradlinigen Handlungen und fesselte so mit seiner Schreibweise die Leser.


 Vom Bundespräsidenten wurde Ihm am 4.10.1967 der Titel Professor verliehen.
 Am 25.06.1968 erhielt er den Kulturpreis des Landes NÖ, für Leistungen auf
 dem Gebiet der Dichtkunst.